Zukunft Jugendarbeit, Nachschlag!


Nachdem wir unsere Interessen am 1. Mai schon auf dem Alten Markt in Magdeburg vertreten haben, sind wir heute am 3. Mai noch einmal zum Rathaus gegangen, um den Stadtrat bei seiner Sitzung an uns zu erinnern. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen wie auch Fachkräften anderer Jugendeinrichtungen aus Magdeburg (z.B. Zone! und Caritas) haben wir im Vorraum des Stadtratsaals auf uns aufmerksam gemacht durch Transpis, Kothaufen aus Gips und vor allem durch diverse Spiele. Es entbrannte ein heißes Fußballturnier, Badminton-Duelle und andere Gruppenspiele. Dabei verteilten wir unsere Position zu den Kürzungen an alle Stadtratsmitglieder.Die Reaktionen waren durchwachsen, von Anerkennung über Augenrollen bis zur Ignoranz war alles dabei.
Anschließend sind wir Falken gemeinsam zu unserem Horst in die Caféte gefahren, um im Rahmen der Gruppensession für Kids das von ihnen selbst gemachte leckere Essen zu schnabulieren. Ohne Mampf kein politischer Kampf! Danach begann die Gruppensession für unsere Jugendlichen in der wir das Erlebte ausgewertet haben. Darüber hinaus hat sich unsere Gruppe den Namen die „Jugend – Falken“ gegeben. Kila-Vorbereitung und Ideen sammeln stand ebenfalls noch auf dem Programm.

1. Mai! Es Reicht!


Zukunft braucht Jugendarbeit! Unter diesem Motto haben wir uns gemeinsam mit dem Kreisverband Magdeburg am 1. Mai auf dem Alten Markt versammelt. Im Rahmen der DGB Großveranstaltung mit Ständen, Redebeiträgen und musikalischer Untermalung von Charlies Crew waren mehrere Magdeburger Jugendverbände und Einrichtungen der Jugendarbeit versammelt, um gegen die anstehende Kürzung von 550.000€, vor allem aber gegen die Verteilung dieser Kürzung zu demonstrieren. Wenngleich Magdeburg, wie OB Lutz Trümper argumentierte, Jugendarbeit auf hohem Niveau finanziere, ist es dennoch bedenklich diesen Bereich mit Einsparungen zu belegen. Die Gegenargumente sind seit Jahren bekannt, die wichtige Bedeutung der Einrichtungen für einzelne Biografien von Jugendlichen, aber auch für die strukturelle Aufstellung des demokratischen Lebens in einer Stadt, im Stadtteil oder dem Verband selbst, sind nicht von der Hand zu weisen.
Ein weiteres Problem für die Jugendarbeit im Kontext von Einsparungen ist die Bezahlung der Fachkräfte in der Jugendarbeit. Durch Kürzungen können beispielsweise tariflich vereinbarte Steigungsstufen nicht ausgezahlt werden. Ronald Mainka vom Stadtjugendring formuliert passend zum Tag der Arbeit, dass auch gute Jugendarbeit gut bezahlt werden und sich lohnen muss.
Wenngleich die Situation in Magdeburg nicht so drastisch ist wie in anderen Kreisen und Kommunen in Sachsen-Anhalt, standen wir als Verbände auch für unsere Freunde aus Halle und aus unserem Nachbarbundesland Sachsen auf dem Alten Markt. Die katastrophalen Kürzungen der letzten drei Jahre sind auch in Magdeburg nicht vergessen worden und dienen der hiesigen Jugendarbeit als Mahnmal für die Gefahr der Unter- bzw. Nichtfinanzierung von Jugendarbeit. Durch den Föderalismus stecken natürlich die einzelnen politischen Akteure in der Verantwortung, dennoch sind die Unterfinanzierung der Jugendarbeit und die behindernden verwaltungstechnischen Zusammenhänge ein strukturelles Problem in Sachsen-Anhalt aber auch bundesweit.
Erinnert sei an die Umstellung der Fördermodalitäten auf Landesebene von Zuwendungsverträgen auf Bescheide. Planungssicherheit adé kann man da nur sagen. Wir als Falken fragen da im Besonderen warum Politik und gerade das Sozialministerium sich drehen und wenden, Zusicherungen machen und dann aber die Verwaltung ihren eigenen Plan durchzieht. Stand noch im Koalitionsvertrag von CDU und SPD, dass die Rahmenbedingungen der Jugendverbände auf Landesebene verbessert und vereinfacht werden sollen, verschlechterte sich die Situation ein halbes Jahr später durch die angesprochene Förderumstellung. Konkret heißt das mehr Bürokratie, mehr Kontrolle, mehr suggeriertes Misstrauen und weniger Kommunikation und Vertrauen, welches in den letzten Jahren, einem zarten Pflänzchen gleich, gewachsen ist. Danke liebe Politik, danke liebe Verwaltung für diesen Beweis der Handlungsunwilligkeit und für die Ignoranz eines Problems, was man hätte schon längst lösen können. Es ist ja das Vertrauen in SIE das schwindet.
Aufgrund dieser strukturellen Sachlage waren die Verbände auf dem Alten Markt veranlasst zu zeigen, dass es reicht. Diesmal kein Kuscheln, kein Darstellen der tollen Projekte keine schönen Fotos mit Kindern. Symbolisch haben wir Kothaufen aus Gips gebastelt und auf dem Markt verteilt, die mit unseren Meinungen zur Situation gespickt waren. Frei unter dem Motto die Kacke dampft! Die ZONE! hat Geld für die Jugendarbeit gedruckt und das Jugendzentrum Knast zeigt uns, dass das Brett auf dem wir und vor allem die Kinder und Jugendlichen stehen immer dünner wird.

Liebe Politik,
denken Sie an die Zukunft!
Legen Sie ihre frei laufende Verwaltung an die Leine!
Liebe Verwaltung,
kennen Sie Ihren Platz in der Hierarchie eines demokratischen Systems!

ZUKU(N)FT BRAUCHT JUGENDARBEIT! (Für das N hat das Geld leider nicht gereicht)

Ich bin Ich- Wir sind Wir

Vom 13.- 15.4.2012 bevölkerten wir erneut das Gut Glüsig bei Haldensleben unter dem Motto "Ich bin Ich- Wir sind Wir". Dabei konnte sich jede/r erst einmal seine liebste Mahlzeit am Tag überlegen, bei der er/sie dann tatkräftig mit anpacken konnte. So gab es unter anderem Eierpufferprofiköche, die ihre Stellung erst verließen als wirklich alle hungrigen Mäuler gestopft waren. Außerdem galt es bei verschiedenen Übungen und Spielen herauszufinden, was eigentlich ein Ich ausmacht und wie es dazu kommt sich einem Wir anzuschließen oder Teil davon zu werden. Diese und andere Fragen wurden auch in unserer Rallye gestellt, bei der die einzelnen Gruppen Aufgaben suchen und lösen konnten und nach 2 1/2 Stunden noch immer mit Eifer dabei waren.